heute: Teil des Wohnblocks Zerbster Straße 16-12
Im Haus Zerbster Straße 54 befanden sich schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts wechselnde Geschäfte unterschiedlicher Art, u.a. eine Konditorei und ein Material-, Tabak- und Farbengeschäft. Der Kaufmann Max Uhr legte nach 1875 einen Weg von der Flössergasse zu seinem Haus an. Bei einem Umbau im Jahr 1881 wurde im Keller ein Topf mit 145 Münzen aus dem 16. und 17. Jahrhundert gefunden. 1875 war das Erdgeschoss zu Geschäftsräumen umgebaut worden. Ab 1890 gehörte das Grundstück dem aus Thüringen stammenden Eisenwarenhändler Fritz Maenicke, der sein Geschäft 1883 im Haus Zerbster Straße 19 gegründet hatte. Nach Maenickes Tod führten seine Witwe und seine Söhne die Eisenwarenhandlung weiter. Durch den Erwerb des hinter dem Haus angrenzenden Grundstücks Flössergasse 28 schufen sie neue Lagermöglichkeiten für ihr florierendes Geschäft. Im Jahr 1930 eröffneten Sie eine Filiale in der Heidestraße 109. Der Kauf des Nachbarhauses Zerbster Straße 55 im Jahr 1938 und die Übernahme von Lagerräumen am Güterbahnhof verschafften Fritz und Max Maenicke nochmals große Erweiterungsmöglichkeiten. Das Haus Zerbster Straße 54 wurde am 7. März 1945 zerstört. Die Hausstätte ist heute Teil des Wohnblocks Zerbster Straße 16-12. Die Firma Maenicke (»Eisen-Maenicke«) existiert heute noch. Sie befindet sich in einem modernen Geschäftsgebäude am Heinz-Steyer-Ring 80.
Auszug aus dem Adressbuch für Dessau, 1930:
Zerbster Straße 54