Zerbster Straße 62/61 (ehem. Grundstücke Nr. 643/644)
Palais Hilda

heute: Teil der Wohnblöcke Zerbster Straße 26/24 bzw. Zerbster Straße 22-18

Eines der schönsten und geschichtsträchtigsten Häuser Dessaus war das wahrscheinlich kurz nach 1735 errichtete Palais Hilda. Der zweigeschossige Putzbau konzentrierte seine schlichten und dennoch repräsentativen Schmuckformen vor allem auf das flache dreiachsige Mittelrisalit, das von vier mit Flöte, Mandoline, Dudelsack und Blasebalg anmutig musizierenden Putten bekrönt wurde. Hier in der Mitte des Gebäudes befand sich ein Balkon mit schmiedeeisernem Gitter, darunter eine zweiarmige Freitreppe, deren Geländergitter wie das des Balkons fast schon Anklänge an klassizistische Ornamentik aufwiesen. Die Fenster des Erdgeschosses waren als Nischenfenster mit Blendbalustraden ausgebildet. Das Walmziegeldach besaß zwei Ochsenaugen-Fenster. Rechts und links vom Gebäude führten Einfahrten in den Hofraum. 1765 wurde im Garten des Palais ein eingeschossiger Musikpavillon errichtet. Dessen Dachsims zierte über der Eingangstür eine Sonnenuhr, flankiert von zwei Putten mit Musikemblem und bauchigem Wasserkrug. Der Turm mit Pultdach und Plattform entstand 1783. Der Turm stellte einen besonders auffälligen Blickpunkt in der Zerbster Straße dar und gewährte einen vortrefflichen Ausblick in die Landschaft.


Auszug aus dem Adressbuch für Dessau, 1930:
Zerbster Straße 62 und 61 / Palais Hilda

Adressbuch 1930, Zerbster Straße 62 und 61 / Palais Hilda