heute: Zerbster Straße 38
Auf dem Grundstück Nr. 635, das sich unmittelbar am alten Zerbster Tor befand, standen ursprünglich die aus den Anfängen Dessaus stammende St.-Niklas-Kapelle und ein kleines Wohnhaus. Im Jahr 1667 wurden die Kapelle und das Häuschen abgerissen. Die frei gewordene Stätte wurde mit einem Wohnhaus bebaut. Im Jahr 1822 kam dieses Haus, das die Braugerechtigkeit hatte, in den Besitz des Seilermeisters Johann Karl Wilhelm Robitzsch. Der Neubau war wegen einer beabsichtigten Verbreiterung der Zerbster Straße notwendig geworden, denn die Häuser an der Zerbster Straße vom Grundstück Nr. 635 bis zum Grundstück Nr. 631 waren bis an die Durchfahrt des alten Zerbster Tores gebaut worden und sprangen so weit vor, dass sie vor dem neuen, 1712 errichteten Zerbster Tor einen Engpass bildeten. Die Zurücksetzung der Häuser dieses Straßenabschnittes begann 1838 mit dem Robitzschen Haus.
Auszug aus dem Adressbuch für Dessau, 1930:
Zerbster Straße 70