heute: Teil des Wohnblocks Zerbster Straße 7 – 27
Das Grundstück Zerbster Straße 16 ging im Jahr 1804 an Seilermeister Christian Lebrecht Robitzsch. Zum Seilerhandwerk gehörte damals der Handel mit Öl, Tran, Schmiere und mit Schleifsteinen sowie die Branntweinbrennerei. Robitzsch hatte mit dem Kauf des Hauses auch die Braugerechtigkeit erworben. Somit hatte er die besten Voraussetzungen Gäste gut mit Getränken zu versorgen. Er hatte großen Erfolg. Aus der Gewohnheit der Arbeiter ihr Bier gleich im Hausflur auf den dort gestapelten Schleifsteinen zu trinken, bürgerte sich der Name »Schleifstein« für sein Etablissement ein. Als der Buchdruckereibesitzer Karl Dünnhaupt 1897 das Grundstück erwarb und auf dem Hintergelände an der Langen Gasse ein Papierlagerhaus errichtete (das heutige Stadtarchiv) ließ er in Erinnerung an die Tradition des Grundstücks über dem Eingangstor einen in Sandstein gemeißelten Schleifstein anbringen.
Auszug aus dem Adressbuch für Dessau, 1930:
Zerbster Straße 16