Am Wagnis in Dessau ein Vergnügungslokal von solchen Dimensionen ins Leben zu rufen, scheiterte Bolling. Bereits 1906 musste er Konkurs anmelden. Der Kristallpalast wurde versteigert. Den Zuschlag erhielt mit der Brauerei »Feldschlösschen« einer der Hauptgläubiger. Die Bewirtschaftung übertrug die Brauerei einem erfahrenen Pächter. Als die Feldschlösschenbrauerei 1919 in Konkurs ging, erwarb der Gastwirt Franz Graul den Kristallpalast. Unter ihm nahm der Kristallpalast einen neuen Aufschwung, bis er 1943 in den Besitz der Schulheiss-Brauerei überging. Im Feuersturm des 7. März 1945 brannte der Kristallpalast völlig aus. Mit dem großen und den kleineren Sälen zog der Kristallpalast viele gesellschaftliche Veranstaltungen des Dessauer Bürgertums an sich. Hier fanden u.a. patriotische Feste und die Feste des Alpenvereins statt. Von 1905 bis 1914 war der Kristallpalast in jedem Sommer Schauplatz für Theater-Veranstaltungen. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges fanden die Vorstellungen des Sommertheaters im Kristallpalast ein jähes Ende. Im Kristallpalast wurde, wie auch wieder im 2. Weltkrieg, ein Reserve-Lazarett eingerichtet.