Der Bauherr des Palais, Fürst Dietrich, der von 1751 bis zur Regierungsfähigkeit des Fürsten Franz 1758 als Regent die Geschicke des kleinen Fürstentums Anhalt-Dessau bestimmt hatte, starb im Jahr 1769. Fürst Franz erwarb daraufhin Haus und Grundstück für 5.000 Taler.
Wenige Jahre später trat das Palais Dietrich in das Licht starker öffentlicher Beachtung, denn als sich im Jahr 1777 die Zahl der Zöglinge des Dessauer Philanthropinums, das zunächst im Haus des Forstschreibers Rautenstock am Neumarkt untergebracht war, auf über 40 erhöhte, stellte Fürst Franz diesem Institut zunächst einen Teil des Gebäudes, ab dem 15. Juni 1780 das gesamte Palaisgrundstück zur Verfügung. Er bestimmte den Palaisgarten »zu einem Spiel- und Übungsplatze für unsere Zöglinge«. Der »sehr geräumliche Saal« (der Festsaal in der bel Étage) wurde als Betsaal eingerichtet, in dem an jedem Sonntag von 11-12 Uhr die gottesdienstlichen Versammlungen des Philanthropinums stattfanden. Der Saal wurde später von der Amalienstiftung ebenfalls als Versammlungsraum und für Gottesdienste genutzt. Fürst Franz behielt sich allerdings die Rückgabe des Grundstücks vor, wenn das Philanthropinum in Verfall käme und in drei aufeinander folgenden Jahren nicht wenigstens zehn Schüler-Pensionäre im Palais wohnen würden.